Joseph Kenn (auch Johann Joseph bzw. Jean Joseph Kenn), geboren am 21. 9. 1757 in Zweibrücken als Sohn des Schneiders Johann Christian Philipp Kenn und dessen Frau Anna Maria geb. Ziegler. Der Großvater, wie der Vater Schneider, Johann Emrich Kenn stammte aus Trier und kam 1725 nach Zweibrücken.
Kenn erhielt möglicherweise Unterricht beim seit 1768 am Zweibrückener Hof angestellten Hornisten Ludwig Wenzel Lachnith (1746 - 1820), dieser wechselte 1781 nach Paris. 1782 ging Kenn nach Paris, eventuell folgte er Lachnith. Ab 1783 war er 2. Hornist an der Großen Oper in Paris und einer der großen Solisten am sogenannten "cor basse" - dem tiefen Horn. Von 1795 bis 1802 war er Professor für Horn am Pariser Conservatoire. Zu seinen Schülern zählte auch Louis François Dauprat (1781 - 1868). 1802 wurde er bei der Reform des Conservatoire entlassen, 1808 als 2. Hornist pensioniert. Louis François Dauprat wurde sein Nachfolger.
Eine Nachricht findet sich im "Intelligenzblatt des Rheinkreises" aus dem Jahr 1829. Kenn nimmt hier an der Versteigerung einer Erbschaft teil. Er starb am 14. Februar 1840 in Fontainebleau.
Für das Horn schrieb Kenn mindestens ein Konzert für Horn, Horntrios, Duos für Horn und Klarinette und verschiedene Duosammlungen für 2 Hörner
In der Robert Ostermeyer Musikedition sind erschienen: