Carl Oestreich (1800 - 1840)
Das Bekanntheit nicht immer das Indiz für qualitätsvolle Musik und im Umkehrschluss, Unbekanntheit der Beweis für das Gegenteil ist, kann man an den Kompositionen des Hornisten Carl Oestreich sehen.
Carl Wilhelm Eduard Oestreich wurde am 18. April 1800 in Spremberg in der Niederlausitz geboren. Er war der älteste Sohn von Johann Carl Gottfried Oestreich, welcher Stadtmusiker in Spremberg war. Der Vater stammte aus Kamenz, Carl Oestreichs Großvater, Johann Carl Gottlob Östreich, war dort Nachtwächter. Carl Oestreich hatte noch einen Bruder, den 1802 geborenen Ferdinand Heinrich Gustav, sowie 3 Halbgeschwister aus der 2. Ehe seines Vaters mit Marie Friederike geb. Unger (1807 war seine Mutter Johanna Beata Erdmuthe geb. Apelt gestorben). 1810 wurde Eduard geboren, dieser erlernte ebenfalls das Horn und Carl widmete ihm Kompositionen. Es folgten noch 1812 Bertha Auguste und 1819 Valeska Selma Mathilde.
Seine musikalische Ausbildung auf dem Horn erhielt Carl Oestreich ab etwa 1816 in Dresden bei Mitgliedern der Königlichen Hof-Kapelle. Möglicherweise kommen dafür aus diesem Orchester die Brüder Haase (August und Louis) in Frage. Oestreich widmete diesen beiden später eine Komposition.
Ab 1820 war er in Frankfurt (Main), wahrscheinlich als Musiker des Theaterorchesters. Ein früher Datumsbeleg dafür ist eine Eintragung auf einem Werk für Horn und Orchester. Am 1. August 1824 schreibt er sich in das Aufgebotsbuch der Stadt Frankfurt ein. In diesem Dokument wird er als Mitglied des lokalen Theaterorchesters angegeben. Am 12. Oktober 1824 heiratet Oestreich in seiner Geburtsstadt Spremberg. Dort wird angegeben, dass er Mitglied des National. Infantrie Orchesters zu Frankfurt a. M. war. Er heiratete Johanna Christiane Emilie Pezold, die Tochter des Spremberger Stadtchirugen. Schon 1832 wurde Carl Oestreich wegen einer Krankheit pensioniert und verstarb 1840 in Frankfurt.
In der Robert Ostermeyer Musikedition wurden editiert: