Martin Joseph Mengal wurde am 27. Januar 1784 in Gent (damals zu Frankreich, heute Belgien) geboren. Mengal entstammte einer musikalischen Familie; sein Vater Jacques Joseph Mengal war Hornist im Orchester des Groot Theater von Gent angestellt, seine Brüder Jacques, Jean Baptiste und Guillaume wurden Hornist, Hornist/Komponist und Dirigent. Bereits im Alter von zwölf Jahren trat er erstmals öffentlich als Solist auf und übernahm ein Jahr später die Position des ersten Hornisten am Theater seiner Heimatstadt. In dieser Zeit begann er mit seinen ersten Kompositionen. Dank der Unterstützung von Präfekt Faitpoult aufgrund seiner außergewöhnlichen musikalischen Begabung konnte er 1804 am Pariser Konservatorium bei Frederic Duvernoy (Horn) und Charles-Simon Catel (Harmonielehre) studieren. Anschließend trat er dem Grenadier-Regiment der Kaiserlichen Garde bei und begleitete es auf Feldzügen nach Italien, Österreich und Preußen. Nach jedem Feldzug kehrte er nach Paris zurück, um seine musikalischen Studien fortzusetzen. Nach seiner endgültigen Rückkehr nach Paris zur Ableistung seines Militärdienstes gewann er 1807 den ersten Preis für Horn und den zweiten Preis für Harmonielehre. Seine kompositorische Ausbildung schloss er bei Anton Reicha ab.
Mengal wirkte als Hornist im Orchester des Théâtre de l'Odéon und war anschließend dreizehn Jahre lang erster Hornist im Orchester des Théâtre Feydeau. In dieser Zeit genoss er die Gunst von Talleyrand, was zur Entstehung seiner Opern führte. Im Jahr 1824 bewarb er sich um die Position des Musikdirektors am Grand Théâtre in Brüssel, wurde jedoch Ch. Hanssens vorgezogen. Stattdessen erhielt er 1825 die gleiche Stelle in Gent. Später tauschte er den Posten des Musikdirektors mit dem des Direktors des Konservatoriums, den er bis 1830 innehatte. Mengal war auch als erster Hornist und Direktor in der Société de Sainte-Cécile tätig und erhielt 1828 eine Auszeichnung der Stadt Antwerpen für sein Spiel. Nach der Revolution von 1830 dirigierte er das Opern-Orchester in Antwerpen und wurde anschließend auf denselben Posten in Den Haag berufen. 1835 kehrte er endgültig in seine Heimatstadt Gent zurück, wo ihm die Leitung des neu gegründeten Konservatoriums übertragen wurde. Zu seinen bedeutendsten Schülern zählten F. A. Gevaert und K. Miry.
Er starb am 4. Juli 1851 in Gent.
Zeitgenössische Zeugnisse bescheinigen Mengal herausragende Virtuosität als Hornist sowie große Wertschätzung als Opern- und Chordirektor.
In der Robert Ostermeyer Musikedition wurden editiert:
- 3 Quartette für Flöte, Klarinette, Horn und Fagott op.19
- 3 Quartette für Flöte, Klarinette (oder Oboe), Horn und Fagott op.18
- Oktett für 6 Hörner und 2 Posaunen (oder 8 Hörner)
- 23 Trios für 3 Hörner
- Quintett nach Rossini für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn & Fagott
- 2 Fantasien für Horn und Klavier
- 2 Quintette für 2 Flöten, 2 Hörner und Fagott
- Grand Trio für Klavier, Harfe und Horn
- Concerto Nr. 1 für Horn op.20