Johann Amon 1799Johann (Johannes Andreas) Amon (1763 -1825)

Geboren 24. August 1763 (andere Quellen nennen den 18. Oktober als Tauftag) in Drosendorf am Eggerbach bei Eggolsheim, einem kleinen Dorf nahe der fürstbischöflichen Residenz Bamberg, erhielt er seine musikalische Ausbildung durch Mitglieder der dortigen Hofmusik. Obwohl zunächst die Violine (durch Bäuerle) sein Hauptinstrument war, entwickelte er schon bald eine besondere Vorliebe für das Waldhorn. Giovanni Punto, der damals in Diensten des Bischofs von Würzburg stand, wurde auf ihn aufmerksam und nahm ihn 1781 mit nach Paris, wo Amon bei Antonio Sacchini Unterricht im Tonsatz erhalten haben soll.

Ab 1783 ging Amon zusammen mit Punto auf Konzertreisen, die sie durch Frankreich und Deutschland bis nach Wien führten. „Auf diesen Reisen secundirte“, so die „Allgemeine musikalische Zeitung“ 1825, „A. den Punto und dirigirte die von diesem gegebenen Concerte“. 1789 ließ sich Amon als städtischer Musikdirektor in Heilbronn nieder, wo er beinahe „dreyssig Jahre die Liebhaberconcerte dirigirte.“ Das Waldhorn hatte er damals aus gesundheitlichen Gründen bereits beiseitegelegt, um sich fortan auf die Violine und Viola sowie das Klavier zu konzentrieren. 1791 gründete er, vermutlich auf Anregung Franz Anton Hoffmeisters, den er in Wien kennengelernt hatte, einen Musikverlag. Unter den etwa 300 von ihm herausgegebenen Titeln befinden sich neben eigenen Werken und solchen von Musikern seines engeren Bekanntenkreises (wie etwa Johann Evangelist Brandl) auch Kompositionen der damals beliebtesten Wiener Komponisten, Letztere oftmals als Nachdruck.

1817 wechselte Amon an den Hof des Fürsten Ludwig zu Oettingen-Wallerstein, der 1812 die Regierung angetreten hatte und alles daran setzte, die seit dem Tod seines Vaters, Fürst Kraft Ernst, darniederliegende Hofmusik zu neuer Blüte zu führen. Mit dem 54-jährigen Amon hatte Fürst Ludwig nach einem gescheiterten ersten Versuch mit dem allzu karriereorientierten Franz Seraph von Destouches für die Hofkapelle endlich einen verantwortungsbewussten Leiter gefunden, der für Kompetenz und Kontinuität stand. Am 6. Mai 1817 wird er zunächst als 2.(Gesangs) Direktor am Hofe von Wallerstein angestellt, am 25. August 1817 erhält er dann auch den Kapellmeistertitel, den er bis zu seinem Tod 1825 behält. Gleichwohl war die ehrgeizig ins Auge gefasste Neuorganisation der Kapelle längerfristig zum Scheitern verurteilt, da die notwendige Verjüngung des vorhandenen Personals aus finanziellen Gründen nicht umgesetzt werden konnte. Die Anzahl der Kapellmitglieder ging so im Lauf der Jahre immer mehr zurück. 1821 wurden die sonntäglichen Hofkonzerte eingestellt. 1823 musste Fürst Ludwig infolge seiner unstandesgemäßen Heirat zugunsten seines jüngeren Bruders Friedrich zurücktreten, und zu dessen Neigungen zählte nicht unbedingt die Musik. Als Amon am 29. März 1825 in Wallerstein starb, übernahm der Chorregent an der Wallersteiner Pfarrkirche, Johann Michael Mettenleiter die verbliebenen Kapellmeisterpflichten quasi im ‚Nebenamt‘.

(Text: Günther Grünsteudel, Robert Ostermeyer)

In der AMZ erscheint im Juli 1825 ein Nekrolog zu seinem Tod.

AMZ 1825 1 AMZ 1825 2

 In der Robert Ostermeyer Musikedition:

 

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